Der zerbrochene Menhir in Megalithenmuseum von Locmariaquer in der Bretagne
Frankreich,  Unterwegs

Locmariaquer – Site des Mégalithes – das Megalithenmuseum der Superlative


Wer in der Bretagne unterwegs ist, kommt an ihnen nicht vorbei. Megalithen, Monolithen, Menhire, Dolmen, Tumuli und Cairns. Sie begleiten einem beinahe auf Schritt und Tritt. Mit den Steinreihen von Carnac liegt im Département Morbihan nicht nur die bekannteste, sondern auch flächenmäßig größte Megalithenanlage der Welt. Doch die interessanteste, weil vielfältigste Fundstätte steinerner Zeitzeugen befindet sich in nur zehn Kilometer Entfernung, am Rande der Gemeinde Locmariaquer.

Locmariaquer, der ideale Ort für eine Megalithen-Zeitreise 

Im Centre des Monuments Nationaux, der Site des Mégalithes de Locmariaquer, darf man sich auf einen spannenden Ausflug in die prähistorische Bretagne freuen. Den Golf von Morbihan praktisch vor Augen, punktet das Freilichtmuseum von Locmariaquer nämlich gleich mit drei Highlights aus der Jungsteinzeit:

Locmariaquer, das Megalithenmuseum der Superlative in der Bretagne
1 Grand Menhir brisé – 2 Tumulus Er Grah – 3 Table des Marchand – 4 Eingang zum Museum

Kleines Einmaleins der neolithischen Steine 

Doch bevor wir auf Entdeckungstour durch die einmalige Megalithenanlage von Locmariaquer gehen, klären wir zum besseren Verständnis vorab einige wichtige Begriffe.

Megalith

Die Bezeichnung Megalith stammt aus dem Griechischen und bedeutet nichts anderes als „Großer Stein“. Es ist somit der Überbegriff für alle von Menschenhand platzierten Riesensteine wie Menhire oder Dolmen.

Menhir

Bretonischer Name für einen aufrecht stehenden, „langen Stein“. Der bekannteste Menhir-Botschafter ist kein geringerer als Obelix, obwohl dieser erst gut 2000 Jahre später mit seinen Hinkelsteinen die spinnerten Römer aufmischte.
Menhire finden sich sowohl einzeln stehend, als auch in Reih und Glied (meist in Ost-West-Richtung) oder in einem Halb- oder Kreis angeordnet. Wurden sie in einer Reihe aufgestellt, spricht man von einem Alignement, im Falle eines Kreises von einem Cromlech. Es gibt sie in allen erdenklichen Größenordnungen, verschiedenen Ausgestaltungen, sowohl graviert als auch vollkommen unbearbeitet. Der größte Menhir der westlichen Welt, der Grand Menhir brisé von Locmariaquer, war 20 Meter hoch und wog über 300 Tonnen.

Man geht davon aus, dass die langen Steine einen Heiligen Ort markierten. Näheres hierzu erzähle ich Euch in Kürze in meinem Blogbeitrag über die steinernen Riesen von Carnac.

Dolmen

Da die Gemeinschaftsgrabkammern der Megalithkultur wie riesige Steintische aussehen, taufte man sie auf den bretonischen Namen Dolmen. Es handelt sich dabei um mehrere aufgerichtete Tragsteine, die sogenannten Orthostaten, die in der Regel mit  einer einzigen, riesigen Deckplatte, die über die Tragsteine hinausragte, abgedeckt wurden.

Die Form des Steintisches war nicht festgelegt. Es finden sich sowohl rechteckige, trapezoide und ovale Exemplare, mit zentralem oder lateralem Zugang zur prähistorischen Grabkammer, sowie mit oder ohne ornamentaler Verzierung des Decksteins. In der Regel bedeckten oder versteckten unsere Vorfahren den Dolmen mit/unter einem Hügel aus Stein oder Erde, dem Tumulus.

Tumulus

Künstlich angelegter Grabhügel über einem Einzel- oder einem Kollektivgrab. Besteht der Hügel überwiegend aus Bruchsteinen, spricht man von einem Cairn. Im Falle eines Erdhügels begnügte sich die Archäologie mit der wenig fantasievollen Bezeichnung Hügelgrab.

Nachdem wir uns jetzt zum wandelnden Beinahe-Lexikon in Sachen 6000 Jahre alter Steine weitergebildet haben, schauen wir uns noch ein wenig bei den Menschen um, die im Zeitalter der polierten Steine, wie das Neolithikum auch gerne genannt wird, gelebt haben.

Die Menschen hinter den Megalithen von Locmariaquer

Die steinernen Zeitzeugen von Locmariaquer sind exemplarisch für die Epoche der Jungsteinzeit. Das Neolithikum ist der jüngste Abschnitt der mitteleuropäischen Steinzeit, die vor etwa 1,2  Millionen Jahren die Menschheitsgeschichte einläutete. Mit der Entdeckung und Nutzung metallhaltiger Rohstoffe wurde die Steinzeit um 2.200 v. Chr. von der Bronzezeit abgelöst.

Mit dem Ende der Eiszeit, der beginnenden Erderwärmung und der entsprechenden Anpassung der Fauna und Flora, machten auch die Menschen der Jungsteinzeit einen evolutionären Schritt nach vorne. Die Jäger und Sammler wurden sesshaft. Sie entwickelten dorfähnliche Gemeinschaften mit Kollektivunterkünften, bauten Getreide an, rodeten Wälder und erkannten alsbald für sich die Vorteile der Viehzucht. Während die Erträge im Ackerbau starken jahreszeitlichen und klimatischen Schwankungen ausgesetzt waren, brachte man mit der Viehwirtschaft alle Mäuler gestopft. Das Bevölkerungswachstum stieg exponentiell an.

Doch was wissen wir außerdem von den Menschen, die diese überdimensionalen Landschaftsdekorationen am äußersten Zipfel Europas der Nachwelt hinterließen?

Definitiv waren es keine Riesen, auch wenn ihr steinernes Kulturerbe diesen Schluss nahelegt. Im Durchschnitt zwischen 1.50 und 1.60 Meter groß, glichen sie eher einem David als einem Goliath. Folglich besaßen sie anderweitige Qualitäten, nämlich Struktur, Organisation und eine hierarchische Gesellschaft um die steinernen Großprojekte gemeinsam zu stemmen. So hatte jede Siedlungsgemeinschaft einen Anführer, daneben oder eventuell in Personalunion einen religiösen Charismatiker, dazu Persönlichkeiten mit Grips, die die Monumentalarbeiten planten, und natürlich die Arbeitsbienen, die für die Umsetzung zuständig waren.

Auch wenn sich uns der Sinn und Zweck der monolithischen Granitkolosse bis heute nicht vollständig erschließt, Fakt ist auf jeden Fall, dass der Totenkult einen hohen Stellenwert im Gesellschaftsleben einnahm. Keine Kraftanstrengung war zu groß, um die tonnenschweren Rohmaterialien kilometerweit an ihren Zielort zu befördern. Und die Waffen- und Schmuckfunde aus den neolithischen Begräbnisstätten legen nahe, dass bereits unsere Vorfahren an die Wiedergeburt glaubten.

Der Tumulus d’Er Grah

Tumulus Er Grah in Locmariaquer, dem Megalithenmuseum der Superlative in der Bretagne

Die Zeitreise in das Triumvirat der neolithischen Superlative von Locmariaquer beginnt mit dem Tumulus Er Grah. Der riesige, 140 Meter lange, trapezförmige Tumulus ist nicht nur eine der größten Grabanlagen der Bretagne, sondern in seiner geschlossenen Form auch nahezu einmalig.

Bei Ausgrabungen des erst 1991 wieder entdeckten Tumulus, entdeckten Archäologen zwei Rinderskelette im ältesten Teil des Grabhügels. Dieser Fund gab der Theorie eines Rinderkults als männlicher Götter-Konterpart zum weiblichen Schildidol (Anchorlink!!!) neue Nahrung. In einer weiteren Bauphase um 4.200 v. Chr. entstand dann der eigentliche Dolmen, dessen Deckplatte aus dem umgebenden Cairn heute noch sichtbar herausragt. Dabei handelt es sich übrigens um den dritten Teil eines gravierten und zerbrochenen Menhirs aus der einstigen Steinreihe im Schatten des Grand Menhir brisé. Erst 200 Jahre später erweiterte die neolithische Siedlungsgemeinschaft den Tumulus d’Er Grah um die pyramidenförmig angelegten Steinmauern und schütteten das Gelände mit Erde auf.

Im Gegensatz zum Table des Marchands, dem kollektiven Ganggrab, das wir als nächstes unter die steinzeitliche Lupe nehmen, handelte es beim Tumulus d’Er Grah um ein geschlossenes Einzelgrab. Die imposanten Ausmaße als auch die gefundenen Grabbeigaben deuten darauf hin, dass hier einst eine hochangesehene Persönlichkeit ihre letzte Ruhestätte gefunden hatte.

La Table des Marchand(s) – der Tisch der Marchand(s)

Mehrere Generationen später als der Tumulus d’er Grah entstand zwischen 3.900 und 3.500 v. Chr. der Table des Marchand(s). Auf alten Postkarten kann man noch sein ursprüngliches Aussehen erkennen. Ein riesiger Tisch, der allerdings keiner war, obwohl er so aussah. Und noch weniger war es ein Tisch (franz. table), auf dem Kaufleute (franz. marchands) ihre Waren ausbreiteten, auch wenn diese Interpretation lange Zeit durch die Geschichtsbücher geisterte. Der Tisch gehörte vielmehr zu einem klassischen Ganggrab des Neolithikums, das sich auf dem Grundstück einer Familie namens Marchand befand.

Der Dolmen, also der Rohbau der bis in die Bronzezeit genutzten Kollektivgrabstätte, wurde im letzten Jahrhundert mit Bruchsteinen zu einem Cairn aufgeschüttet. Zunächst wollten die Archäologen damit lediglich die wertvollen Gravuren auf der Deckplatte und dem bogenförmigen Stein an der Stirnseite vor weiterer Erosion schützen. Inzwischen gehen sie allerdings davon aus, der der Dolmen schon unmittelbar nach Fertigstellung zugedeckt wurde. Zu einem späteren Zeitpunkt, aber vermutlich noch in vorchristlicher Zeit, benutzten die Nachkommen der Nachkommen der Nachkommen die Bruch- sowie ein Teil der Tragsteine als unentgeltlichen Steinbruch für anderweitige Nutzbauten.

Dolmen Table des Marchand im Megalithenemuseum von Locmariaquer, Bretagne

Recycling im Neolithikum

Um die Grabkammer zu betreten, muss man ehrfurchtsvoll den Kopf einziehen. Eine Höhe von nur 1,40 Metern legt den Schluss nahe, dass der niedrige Eingang bewusst so angelegt wurde. Der Totenkult der Menschen der Jungsteinzeit zollte den Verstorbenen enormen Respekt. Doch neben der Zugänglichkeit für Trauernde oder Kulthandlungen erfüllte der Eingang ebenfalls einen praktischen Aspekt. Mehrfachbestattungen konnten problemlos durchgeführt werden, ohne die Grabkammer wieder aufbrechen zu müssen. 

Eingang zum Dolmen Table des Marchand im Megalithenemuseum von Locmariaquer, Bretagne

Als erstes fällt am Ende der Grabkammer die von oben bis unten mit Hirtenstäben gravierte und ausgeleuchtete Steinplatte auf. Es stellte sich heraus, dass sie originär zur Steinreihe des Grand Menhir brisé gehörte. Sie blieb an ihrem ursprünglichen Standort stehen, während die Tragsteine des Dolmens um sie herum platziert wurden.

Ein weiteres Highlight ist die immense, 7 x 4 Meter große Deckplatte. Außer einer Axt und einem Krummstab, ist in ihr ein Stier eingeritzt. Seine Hörner befinden sich auf dem Deckstein des berühmten Dolmens der Insel Gavrinis, die nur einen Steinwurf von Locmariaquer entfernt liegt. Damit stand für die Wissenschaftler schnell fest, dass beide Platten Bruchstücke eines wesentlich größeren und älteren Menhirs darstellten, dessen letztes Drittel in der Deckplatte des Tumulus d’Er Grah verarbeitet wurde.

Heutzutage vermutet man als Auslöser für das steinzeitliche Recyclingmanagement ein Umbruch des religiös-kulturellen Verständnisses während der Jungsteinzeit. In diesem Kontext steht bzw. liegt ebenfalls der umgestoßene Große Menhir.

Die Bildersprache der Jungsteinzeit

Bis heute rätseln die Archäologen über die Symbolik der Gravuren und Piktogramme auf den Kult- und Begräbnisstätten der Jungsteinzeit nach. Viele Theorien wurden aufgestellt, wieder verworfen, nur um neuen Spekulationen Platz zu machen. Und mehr als vage Vermutungen, subjektive Hypothesen oder Antithesen werden trotz aller Kopfakrobatik auch zukünftig kein Licht ins Dunkel bringen können. Die Menschen des Neolithikums bleiben uns in dieser Hinsicht immer ein Rätsel.

Dennoch möchte ich Euch an dieser Stelle die am häufigsten vorkommenden Symbole und deren Interpretationsansätze nicht vorenthalten.

Krummstab / Hirtenstab / Hakenstäbe
Axt / Beil
Stilisierter Pottwal
Stiere mit geschwungenen Hörnern oder Hörner ohne Stiere
Schildidol

Le Grand Menhir brisé – der große, zerbrochene Menhir

Das Beste unseres steingewaltigen Schnelldurchlaufs durch die Jungsteinzeit kommt zum Schluss. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Table des Marchand(s) liegt mit dem Grand Menhir brisé das Superlativ der Monolithen der westlichen Welt. Der Gigant aus Orthogneis war ursprünglich 20 Meter lang und wog über 300 Tonnen. Ein unvorstellbares Gewicht, das von der Nordküste der Halbinsel Rhys, wo die nächst gelegenen Orthogneis-Vorkommen nachgewiesen werden konnten, über zehn Kilometer an seinen jetzigen Standort befördert werden musste. Und trotz der immensen Kraftanstrengungen wurde der um etwa 4.500 v. Chr. aufgestellte steinerne Riese 300 Jahre später wieder von Menschenhand zu Fall gebracht.

Der große, zerbrochene Menhir in Locmariaquer im Megalithenmuseum der Superlative
Überreste der ehemaligen Menhirreihe in Locmariaquer; Bretagne

Ursprünglich ging man von einer Naturkatastrophe als Ursache für die Zerstörung aus. In Betracht kamen ein Erdbeben im 13. oder ein Blitzeinschlag zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Doch die nähere Untersuchung der Bruchkanten bewies inzwischen, dass der Fall des Kolosses kein naturbedingter Zufall war. Fiel der Monolith einem jungsteinzeitlichen Bildersturm zum Opfer? Vollzog sich um 4.200 v. Chr. ein Glaubenswandel? Hatten die Menhire als Kult- oder Erinnerungsstätten auf der Halbinsel ausgedient?
Zumindest wäre dies eine halbwegs plausible Erklärung, warum auch von den übrigen Menhiren, die hinter dem großen Anführer aufgereiht standen, keine Überreste mehr vorhanden sind. Lediglich 18 Steinkreise weisen heute auf ihr einstiges Vorhandensein hin.

Ganz ohne Zaubertrank

Nachdem wir eingangs gelernt haben, dass die frühesten Siedler der Bretagne keine steinzeitlichen Riesen waren, stellt sich natürlich angesichts des steinernen Titans die Frage nach dem „wie“.
Wie also schafften es die Landwirte vor über 5.000 Jahren, ohne den Zaubertrank von Miraculix und ohne motorisierte Hilfsmittel, eine derartige Gesteinsmasse überhaupt von der Stelle zu bewegen?

Le grand Menhir brisé in Locmariaquer im Megalithenmuseum der Superlative

Die Sprengmeister des Neolithikums

Fest steht, dass den Menschen der Jungsteinzeit die Wahl ihrer Kultstätte von besonderer Bedeutung war. Dabei spielte die Nähe zu möglichen Steinressourcen eine untergeordnete Rolle. Und so konnte es sein, dass wie im Falle der Megalithstätte von Locmariaquer, die Monstersteine schon mal über eine Distanz von bis zu zehn Kilometern transportiert werden mussten. Wie Wissenschaftler mittlerweile herausgefunden haben, existierten keine speziellen Steinbrüche als Rohstofflieferant. Zum Teil nahm man einfach, was man unterwegs an passendem Material so fand. Doch neben den Findlingen, existierten für die größeren Blöcke bereits ausgetüftelte Methoden, um diese aus den erodierten Gesteinsmassen der Eiszeit herauszubrechen.

Zum Einen benutzten unsere Vorfahren Hacken und Schaufeln aus Hirschgeweih oder Schulterblättern von Rindern für weicheres Gestein oder Schlaghämmer aus Stein für härteres Material. Auch wenn das Dynamit noch nicht erfunden war, gesprengt wurde in der Jungsteinzeit trotzdem. Dazu brauchte man nur Holzkeile, Wasser und Geduld. Die Holzkeile wurden ins Gestein getrieben, das Wasser brachte sie zum Quellen und nach ein wenig „gut Ding will Weile haben“, löste sich der gewünschte Steinblock von selbst. Andere Sprengmeister bedienten sich der Feuer-Wasser-Methode. Zunächst entzündeten sie vor dem Gestein ein riesiges Feuer, sodass durch die thermische Ausdehnung Risse im Felsblock entstanden. Musste der Vorgang beschleunigt werden, goss man im Wechsel kaltes Wasser über den Felsen. Danach war der Stein so mürbe, dass man ihn ohne größere Kraftanstrengung aus dem Felsen lösen konnte.

Vom Megalithen-Taxi zum Richtfest für Menhire

Nachdem die Jungsteinzeitler endlich im Besitz ihres Wunschmonolithen waren, galt es die Transportfrage zu klären. Experimentelle archäologische Versuche lassen vermuten, dass zur Beförderung der schwergewichtigen Gesteinsmassen eine Art Schlitten zum Einsatz kam. Durch das wiederholte Unterlegen von Baumstämmen, wurden die Reibungskräfte vermindert und der Schlitten ließ sich leichter ziehen. Nichtsdestotrotz konnte ein Steinblock mit 32 Tonnen von 200 Personen gerade einmal 100 Meter am Tag vorwärtsbewegt werden. Ob möglicherweise Zugtiere einen Teil der Arbeit übernahmen, oder je nach geographischen Gegebenheiten, der Schlitten zum Floß umfunktioniert wurde, bleibt bis dato eine logistische Unbekannte.

Hatte man den Steinklotz endlich am Zielort, musste er noch aufgestellt werden. Neben der Manpower erforderte dieser Arbeitsschritt ebenfalls eine gute Planung und Koordination. Zunächst wurde die zukünftige Standfläche des Menhirs abgeflacht. Anschließend hoben die Arbeitsbienen der Dorfgemeinschaft eine Vertiefung aus, die etwa 10 Prozent der Gesamtlänge des Monolithen ausmachte. Über eine Erdrampe ließ man den Stein in die Grube gleiten und brachte ihn mit Hilfe von Seilen oder Hebeböcken in die Vertikale. Die Basis wurde dann durch die Aufschüttung von Erde und Steinen befestigt.

Der große, zerbrochene Menhir in Locmariaquer im Megalithenmuseum der Superlative

Nach vollbrachter Arbeit, konnte endlich gefeiert werden. Die vorausgegangenen Strapazen waren vergessen. In einer andächtigen Zeremonie, verbunden mit der Niederlegung einfacher Gaben, zelebrierten bereits die Menschen vor 5.000 Jahren  eine Art Richtfest für Menhire.

Obelix hätte bestimmt seine helle Freude daran gehabt. Wildschweinbraten inklusive.


Gut zu wissen

Weitere Anregungen für Erkundungslustige


Credits: alle s/w-Fotografien: © Ministère de la Culture (France), Médiathèque de l’architecture et du patrimoine, Diffusion RMN-GP

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert