Castillo de Javier
Navarra,  Spanische Erinnerungen

Castillo de Javier


Kindheitserinnerungen

Im Grundschulalter waren mein Bruder und ich uns meistens einig, was auf der Wunschliste an das liebe Christkind (Santa Claus war damals noch nicht in Mode) zu stehen hatte. Hielten bis dato Indianer, Cowboys, Süd- und Nordstaaten-Soldaten Einzug in unsere Kinderzimmer, so stand der Weihnachtswunschzettel im Jahr 1973 ganz unter dem Eindruck des Spielfilms Ivanhoe der Schwarze Ritter. Eine Ritterburg musste es also sein mit allem Drum und Dran. Die Auswahl in den Siebzigern war im Vergleich zum heutigen Überangebot bescheiden, aber das machte nichts. Das Standardmodell der Plastik-Ritterburg erfüllte alle unsere Träume. Es besaß einen Burggraben, zwei hochziehbare Zugbrücken, einen Burghof mit Zinnenmauer und, nicht zu vergessen, einen Wehrturm, dessen obere Hälfte abnehmbar war, um einen Schatz darin zu verstecken oder Gefangene in der Versenkung verschwinden zu lassen.

Selbstverständlich durfte das zur Ritterburg notwendige Inventar nicht fehlen: die Plastikhelden in ihren Kettenhemden. Es gab sie in verschiedenfarbigen Ausführungen. In weißen Tuniken mit rotem Malteserkreuz auf der Brust, in gelbem Outfit mit schwarzer Lilie oder im grünen Überwurf mit rotem Wappen. Ausstaffiert mit Schwertern, Lanzen oder Morgenstern, Kurz- oder Langschild, mal zu Fuß, mal hoch zu Ross auf Schimmel, Rappen oder Braunem. Und das Beste, die Timpo toys konnte man einer ambulanten, schmerzfreien Torso-Distorsion unterziehen und dann nach Belieben in allen erdenklichen Farbkombinationen wieder neu zusammenstecken.

Ein Herz und eine Seele und in der Adventszeit besonders hilfsbereit, schafften wir es tatsächlich das Portemonnaie unserer Eltern für besagte Investition unter dem Tannenbaum in die richtige Richtung zu lenken. Die kompletten Weihnachtsferien standen somit im Zeichen von Ivanhoe dem Schwarzen Ritter und Richard Löwenherz. Und so fochten mein Bruder und ich tagtäglich hart umkämpfte Schlachten um Ruhm, Ehre, Gefangene und die Vorherrschaft auf besagter Festungsanlage aus.

Eine Herzensangelegenheit

Sicher fragt Ihr Euch, warum ich Euch soeben auf diese nostalgische Zeitreise mitgenommen habe. Ganz einfach. Als ich vor Reiseantritt meine Auswahl zu den Aushängeschildern Navarras traf, stieß ich auf die Silhouette des Castillo de Javier, das Idealbild einer Ritterburg. Und sofort war sie wieder da, die Erinnerung an die unbeschwerten Kindertage: das wohlig warme Wohnzimmer mit dem Weihnachtsbaum in der Ecke; geschmückt mit roten Kugeln, viel Lametta, dazwischen drapierten Strohsternen und richtigen Kerzen. Vor dem Weihnachtsbaum die Plastikburg in vollem Gefechtsgetümmel, in der Küche nebenan unsere Mutter beim Kartoffelschälen für den selbst gemachten Kartoffelbrei und draußen vor dem Fenster ein scheußlich nasskaltes Winterwetter.

Somit war der Besuch des Castillo de Javier eine Herzensangelegenheit. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung um den christlich-religiösen Kontext und die internationale Bedeutung dieser historischen Anlage.

Aus Richtung Sangüesa kommend folge ich entspannt dahinrollend der NA 5410 bis zum östlichen Zipfel der Zona Media. Unterwegs zähle ich auf der kurvenreichen Strecke erwartungsfroh die schrumpfende Anzahl der Wegkreuze bis zu meinem Bestimmungsort. Eile ist nicht angesagt, denn das „Castillo“ wird wahrscheinlich gerade erst seine Morgentoilette beendet haben. Minuten später finde ich mich in meiner Annahme bestätigt. Angesichts der gähnenden Leere auf dem Parkplatz, bin ich zweifellos einmal mehr die ungeschlagene Nummer Eins der Besucher an diesem Tag.

Neben der zwölf Grad kühlen Bergluft begleitet mich ein vielstimmiges Vogelgezwitscher auf dem asphaltierten Weg zur perfekten Postkartenidylle. Die friedliche Eroberung des Herzstückes der Burg nehme ich über die einladend heruntergelassene Zugbrücke in Angriff. Für nur 3,70 € erstehe ich eine Eintrittskarte und drei Postkarten – muy barato! Dazu bekomme ich gratis einen farbig illustrierten deutschsprachigen!!! Flyer ausgehändigt, welcher mich sicher durch die diversen Stockwerke und Räumlichkeiten geleiten soll. Wie günstig hier noch die kleinen Freuden des Lebens sind!

Zugbruecke und Eingang zur Burganlage von Javier

Ein neues Haus für den König von Navarra

Zur Zeit ihrer Entstehung im 10. Jahrhundert war die Burg nicht mehr als ein einfacher Wehrturm. Um angesichts der zunehmenden muselmanisch-christlichen Auseinandersetzungen seine Funktionalität zu verbessern, ließ der navarresische König Sancho VII. el Fuerte (der Starke) den Turm mit einer soliden, halbkreisförmigen Mauer verstärken. Das war die Geburtsstunde von Javier, abgeleitet vom baskischen etxebarria, was so viel wie „neues Haus“ bedeutet und dem kleinen Gebäudering entspricht, der um den Donjon errichtet wurde.

Kaum, dass die maurische Bedrohung im Norden der iberischen Halbinsel für immer gebannt war, begannen die territorialen Streitigkeiten zwischen den benachbarten Königreichen Navarra und Aragón. Weitere Schutzwälle, Türme, Verteidigungsringe, Versorgungs- und Wohnräume entstanden. Dabei sparte man nicht an der Anbringung von Maschikulis. Diese äußerst effektive und damals gerade in Mode gekommene Verteidigungsart war bei den Angreifern besonders gefürchtet, denn sie widerlegte auf eine schmerzhafte und bisweilen tödliche Fasson das Sprichwort „alles Gute kommt von oben“. Neben kochendem Wasser, heißem Öl oder siedendem Pech ließen die Verteidiger durch die nach unten hin offenen Mauervorsprünge auch schwere Steine, Exkremente oder andere abschreckende Gegenstände auf die Feinde niederregnen.

Der Nachfolger Sancho des VII. zeigte wenig patrimoniales Interesse an dem abseits gelegenen Landstrich. Dem französischen Adelsgeschlecht entstammend, war Teobaldo I. el Trovador (der Trobadour) vorrangig den schönen Künsten und insbesondere der Musik zugetan. Ohne zu zögern, tauschte der singende König bei der erst besten sich bietenden Gelegenheit mit dem Edelmann Don Martín Aznárez de Sada das Gut Javier gegen ein Besitztum in der Nähe der aufblühenden Stadt Estella.

Glücklicherweise gereichte dies der Burg nicht zum Nachteil. Die Familie de Sada errichtete im 14. Jahrhundert einen neuen Palast im Westen des Burgkomplexes und vollendete damit die Verwandlung des ursprünglich rudimentären Verteidigungspostens in eine wehrhafte und stattliche Festungsanlage.

Befestigungskomplex der Burg von Javier

Von der Ritterburg zum Landsitz

Nach einem ruhigeren Jahrhundert, in dem der Zwist Navarras mit dem Nachbarn Aragón beigelegt wurde, brachte das Jahr 1516 einschneidende Veränderungen. Der katholische König Fernando I. hatte zwischenzeitlich Navarra der Krone Kastilien-Leons unterworfen und damit in das Königreich Spanien eingegliedert. Unglücklicherweise stand das Adelsgeschlecht de Sada im vorausgegangenen Spanischen Erbfolgekrieg nicht aufseiten des neuen Königs, sodass sie dessen Regressionen besonders hart trafen. Um jedweden umstürzlerischen Machenschaften entgegenzuwirken, ließ der Monarch alle Burgen in Navarra schleifen. Nach dieser zerstörerischen Aktion war Javier nur mehr ein „einfacher“ Landsitz ohne jeglichen Festungs- oder Verteidigungscharakter.

Für das heutige, tadellose Erscheinungsbild zeichnete  Duquesa de Villahermosa Doña María del Carmen de Aragón y Azlor verantwortlich. Ende des 19. Jahrhunderts gab sie sowohl den Bau der Basilika als auch die umfangreiche, wenn auch nicht stilechte, sondern vielmehr romantisierende Restaurierung der Burgruine in Auftrag.

Plan des Castillo de Javier in Navarra, Spanien
©castillodejavier

Der Heilige Francisco Javier

Der Rundgang beginnt im Untergeschoss, wo ich zum ersten Mal auf den Heiligen Francisco Javier stoße. Zwölf detailverliebte Großdioramen erzählen plastisch und unterhaltsam vom Leben, Wirken und Tod des in deutschsprachigen Breitengraden eher unbekannte Diener Gottes. Eine äußerst gelungene Idee, um bei Jung und Alt Interesse für diese kirchengeschichtlich bedeutsame Persönlichkeit zu wecken.

Wer war nun dieser Heilige, dessen Geburtsstätte zahlreiche illustre Persönlichkeiten, darunter Päpste und Könige ihre Referenz erwiesen haben?

Am 7. April 1506 im Neuen Palast der Burg als fünftes Kind von María von Azpilcueta o Aznárez de Sada und Juan de Jaso und damit weit unten in der Erbreihenfolge geboren, stand für den Jungen Francisco fest, dass er seine Sporen außerhalb des elterlichen Besitzes verdienen musste. Mit 19 Jahren zog es ihn an die Sorbonne nach Paris, wo er die Bekanntschaft des Heiligen Ignatius von Loyola machte. Er entdeckte seine religiöse Berufung und empfing 1537 die Weihung zum Priester. Nur zwei Jahre später rief er zusammen mit Ignatius von Loyola den Jesuitenorden ins Leben.

Das Krabben-Wunder

Sein Charisma das Wort Gottes zu predigen, verschaffte ihm kurzerhand die Ernennung zum apostolischen Nuntius für Asien. In dieser Funktion machte er sich von Lissabon aus auf den Weg nach Indien. Damals besaßen die Portugiesen das Handelsmonopol für den Indischen Ozean, das eng an die päpstliche Auflage der Missionierung der Einheimischen geknüpft war. Nachdem die Portugiesen dieser Aufgabe nicht beziehungsweise nur unzureichend nachkamen, bestimmte der Papst persönlich die zu entsendenden Prediger. So begann Francisco 1542 seine Missionarslaufbahn im indischen Goa.

Francisco Javier; ca. 1670; Bartolomé Estebán Murillo
Francisco Javier; ca. 1670; Bartolomé Estebán Murillo;
Ella Gallup Sumner and Mary Catlin Sumner Collection Fund

Drei Jahre lang lebte und arbeitete er mit den Perlenfischern, bevor er seine Tätigkeit auf die Inselgruppen im Indischen Ozean ausdehnte. Hier, vor den Molukken, ereignete sich auch das sogenannte Milagro del Cangrejo, das Krabben-Wunder. Eines Tages, als Francisco wieder einmal von Insel zu Insel reiste, um weitere Heiden zu bekehren, geriet er mit seinen Begleitern auf einem kleinen Boot in Seenot. In Erwartung des nahen Todes legten  alle Gottesmänner ihre Beichte ab. Francisco aber warf sein umgehängtes Kreuz mit einem Stoßgebet in die tosenden Wellen. Daraufhin flaute das Unwetter ab und alle erreichten das rettende Ufer. Am nächsten Tag entdeckte die Gruppe am Strand eine Krabbe aus den Fluten auftauchen, die in ihren Scheren das Kreuz Franciscos trug.

Francisco Javiers Berufung kannte keine Grenzen. 1549 reiste er nach Japan, wo er in Yamagouchi, der heutigen Partnerstadt Pamplonas, die erste christliche Gemeinde auf dem ostasiatischen Inselstaat gründete. Nachdem die Basisarbeit getan war, zog es ihn weiter in das Kaiserreich China. Jedoch war zum damaligen Zeitpunkt Ausländern der Zutritt in das Reich der Mitte strengstens untersagt. Auf einer dem chinesischen Festland vorgelagerten Insel wartete Francisco ungeduldig auf die Umstimmung des Ming-Kaisers, als er 1552 an einer schweren Lungenentzündung erkrankte.

Zwei Schutzpatrone für Navarra

Der bis heute weltweit verehrte Missionar erholte sich gesundheitlich nicht mehr und verstarb im Alter von nur 46 Jahren vor der Küste Chinas. Seine Selig- und Heiligsprechung durch den Papst erfolgte zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Fast zeitgleich erhob ihn die Provinzialregierung zum Schutzheiligen von Navarra, allerdings ohne auf die Glaubenstreue der Pamploneser Rücksicht zu nehmen. In deren Augen war einzig und allein San Fermín der wahre Patron Navarras. Ein heftiges, sich über Jahre erstreckendes Ringen um die Vorherrschaft der beiden Heiligen brach aus. Die Auseinandersetzung eskalierte schlussendlich bis zu Papst Alexander VII. nach Rom, der 1656 beide Heilige zu gleichwertigen Schutzpatronen Navarras bestimmte.

Wappen von Javier mit umgedrehtem Halbmond und Jaca-Muster

Doch zurück ins Jetzt und Heute. An den großflächigen Ausstellungssaal schließen sich im ersten Stock der ehemalige Empfangs- und Wohnraum der Familie sowie der Wappensaal an. Letzterer klärt über die Zusammensetzung des heutigen Wappens von Javier auf, in welchem der „gestürzte“ Halbmond den Sieg über die Muselmanen symbolisiert.

Über den Camino de Ronda, dem Verteidigungsgang, geht es weiter zum Dreh- und Angelpunkt der Burg, dem San-Miguel-Turm. Der älteste Bergfried Navarras bietet einen freien Rundblick von der Sierra de Leyre im Norden bis zum Fluss Aragón im Westen. Rechterhand des Wehrturms wurde das Jugendzimmer des Heiligen mit viel Sorgfalt in seinen Ursprungszustand zurückversetzt. Der weitere Rundgang führt an der San Miguel Kapelle und einem weiteren Andachtsraum vorbei, dessen Zutritt nur ernsthaftem und nicht touristischem Interesse vorbehalten ist.

Die tanzenden Skelette

Wahrlich ausreichend Gebetsräume für eine Burg, denke ich und stehe schon vor der nächsten Kapelle. Ein schmiedeeisernes Gitter verhindert eine nähere Begutachtung. Leider, denn an den Wänden des dunklen Halbrunds wird ein in ganz Spanien einzigartiges Schauspiel geboten. Acht ockerfarbene Skelette bewegen sich steif und hölzern die schwarz getünchten Kapellenwände entlang. Sie tanzen den Tanz des Memento mori – „Sei eingedenk, dass du sterblich bist“. Mit Spruchbändern weisen sie auf die Kürze unseres irdenen Aufenthaltes sowie die Allgegenwart des Todes hin. Dabei haben sie gut lachen, denn vor dem Tod kommen das Leben und die Liebe, wie das florale Freskenband mit den dezent versteckten flammend roten Herzen beweist.

Neben den gut getarnten Liebessymbolen hält die Kapelle noch einen Hoffnungsschimmer für die Sterblichen bereit. Ein Versprechen für ein Leben über den Tod hinaus in Gestalt der aus Nussbaumholz geschnitzte Figur des Cristo de la Sonrisa. Mit einem der Welt, dem Leid und Schmerz entrückten Lächeln überstrahlt Christus die in der Finsternis tanzenden Skelette.

Das Wunder und seine Folgen

Kapelle mit den Bildern des Totentanzes und dem laechelnden Christus in der Burg Javier

Dieses außergewöhnliche Lächeln gab der Figur des gekreuzigten Jesus ihren Namen, doch für ihre Verehrung sorgte, wie könnte es anders sein, ein göttliches Mysterium.

In der Todesstunde des Heiligen Francisco Javier fing die Wunde auf der rechten Seite des Cristo de la Sonrisa zu bluten an. Dieses Wunder schlug hohe Wellen, sodass unverzüglich ein abergläubisch-bigotter Run auf das Castillo von Javier einsetzte. Der Irrsinn uferte aus. Die Wallfahrer waren nicht nur davon besessen, das Wundmal zu küssen, sondern kratzten auch das geronnene Blut ab. Noch heute sind die dadurch entstandenen Abschürfungen und Abnutzungen zu sehen.
Erst im 18. Jahrhundert bot der Bischof von Pamplona diesem Treiben unter Androhung der Exkommunikation Einhalt. Offensichtlich wurde weder die Strafandrohung ernst genommen, noch sorgte das morbide Spektakel des Totentanzes für ausreichend Berührungsängste unter den frommen Fanatikern. So blieb den Patern des Jesuitenordens, in deren Besitz sich die Burg heute befindet, keine andere Wahl, als die mechanische Barriere vor dem Kapellenzugang zu errichten. Ja, der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

Was hilft dem Menschen die Eroberung der Welt

Zurück im Tageslicht verlasse ich das Castillo durch den Waffenhof, vorbei an der Zisterne und dem ehemaligen Kerker im Undués-Turm. Gegenüber der Burganlage entdecke ich auf einem Grünstreifen mehrere diskusförmigen Grabstelen.

Die geradezu himmlische Ruhe und das grandiose Panorama sind durchaus dazu angetan, zwischen den namenlosen Grabsteinen Wurzeln zu schlagen, wäre da nicht mein vom taufrischen Rasen durchnässtes Schuhwerk. Folglich sind Schuh- und Ortswechsel angesagt. Am Parkplatz verabschiede ich mich von der überlebensgroßen Skulptur des Heiligen Francisco Javier, der von einer kleinen Anhöhe aus über den Ort seiner Kindheit und die halbe Million Wallfahrer, die jährlich hier eintreffen, wacht.

Allein an den ersten beiden Märzwochenenden pilgern zehntausend Gläubige von Sangüesa aus entlang des Kreuzweges bis zum Sanktuarium. Die sogenannte Javierada ist die zahlenmäßig größte Wallfahrt in Navarra. Ihr Ursprung geht auf die Jahre 1885/1886 zurück, als die Gegend von einer grauenhaften Cholera-Epidemie heimgesucht wurde. Als Schutzpatron gegen Sturm und Pest rief die Bevölkerung erfolgreich den Heiligen an. Aus Dankbarkeit verpflichteten sie sich zur alljährlichen Wallfahrt, die nur während des spanischen Bürgerkrieges kurzzeitig ausgesetzt wurde.

Die Burg und das Sanktuarium von Javier in Navarra

Dass sich inzwischen nicht nur die Bewohner der Umgebung, sondern Gläubige aus der ganzen Welt zu dieser Pilgerschaft aufmachen, zeugt von der universellen Anerkennung, die Francisco Javier als Vorreiter einer neuen Art von Missionierung erfährt. Ihm ging es nicht um die sture oder gar gewaltsame Indoktrination des christlichen Glaubens, sondern um die Berücksichtigung und Einbeziehung der volks- und landestypischen kulturellen Gegebenheiten. In diesem Sinne hat der Spruch aus dem Matthäus- und Markusevangelium, der Francisco auf seinem Lebensweg inspirierte, bis heute nichts von seiner Aktualität verloren: „De qué le sirve al hombre conquistar el mundo, sí pierde su alma?“ – „Was hilft dem Menschen die Eroberung der Welt, wenn er dabei seine Seele verliert?“


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